Provincetown, Cape Cod: Bunte Party-Oase an US-Ostküste

Provincetown gay

Was können Gays in Provincetown machen? Die 50 Sterne und 13 Streifen der US-Flagge sind ein unverkennbares Symbol für Freiheit und überall zu sehen: an Häusern, auf Pick-ups, quer durchs Land. Doch einer der ersten Eindrücke, die man gewinnt, wenn man in Provincetown vom Pier kommt, ist ein ganz anderes Bild: ein Meer aus Regenbogenfarben.

In dem Ort, den die Einheimischen „P-Town“ nennen, sind Regenbogenflaggen noch präsenter als die rot-weiß-blaue Nationalflagge. Sogar der Asphalt vor der Handelskammer ist in kräftige, bunte Streifen getaucht.

Lage und Anreise nach Provincetown

Das kleine Küstendorf liegt nur 90 Minuten mit der Fähre von Downtown Boston in Massachusetts entfernt, am nördlichsten Zipfel der Halbinsel Cape Cod. Trotzdem fühlt sich P-Town wie eine andere Welt an. Die schmale Landzunge ragt wie ein Angelhaken ins Meer. Auf der Karte ähnelt sie eher einem Bizeps oder dem umgekehrten Bogen eines Regenbogens.

Daniel Gómez Llata, der Stadtausrufer von Provincetown, begrüßt in voller Pilgertracht die Besucher und erklärt: „P-Town ist der schwulste Ort an der Ostküste der USA.“

Historischer Hintergrund und kulturelle Vielfalt

Schon lange war Provincetown ein Rückzugsort für schwule Reisende – weit bevor Massachusetts im Jahr 2004 als erster US-Bundesstaat die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte. Die Geschichte des Ortes reicht zurück ins Jahr 1620, als die britischen Pilger der Mayflower hier landeten. Später kamen portugiesische Fischer sowie Künstler, Schriftsteller und Schauspieler. Während der AIDS-Krise wurde der Ort zu einem Zufluchtsort für Betroffene.

Kunst, Natur und Lebensgefühl

Wer durch Provincetown spaziert, versteht schnell, warum so viele Menschen hier geblieben sind. Der Ort ist fast von allen Seiten vom Wasser umgeben und 30 Kilometer goldene Sandstrände sind leicht erreichbar. Dazu kommt ein spürbares Gefühl von Freiheit.

Die typischen Neuengland-Häuser mit grauen Schindeln erstrahlen in Bonbonfarben und die Gärten sind voller Hortensien. An der Commercial Street wechseln sich Drag-Shops, Kunstkinos, Lederläden, Boutiquen und Cafés ab.

Atlantic House: Eine der ältesten Gay Bars der USA

In einer Seitenstraße liegt das im Jahr 1798 gegründete „Atlantic House“, kurz „A House“. Früher war es ein Zufluchtsort für Außenseiter, heute ist es eine Mischung aus Bar, Club und Legende.

Saisonhöhepunkte und Events

Im Sommer – zwischen dem 4. Juli und Labor Day – pulsiert P-Town. Die Einwohnerzahl steigt dann von wenigen Tausend auf rund 60.000 Menschen. Zu den Höhepunkten zählen die Bear Week, Mr. New England Leather und der Provincetown Carnival.

Im Herbst präsentiert sich der Ort ruhiger, mit buntem Laub und klarer Meeresluft.

Kulinarik in Provincetown: Seafood pur

Das „Lobster Pot“ ist ein seit 1979 familiengeführtes Fischrestaurant und berühmt für seine Clam Chowder, frische Austern, Jakobsmuscheln und natürlich Hummer mit Blick auf den Hafen.

Direkt daneben befindet sich die „Old Colony Tap“, eine rustikale Kneipe, die bereits von Anthony Bourdain besucht wurde.

Entspannte Strandbars und Cafés

In unmittelbarer Nähe befinden sich die “The Canteen” und die “Aqua Bar” – die perfekten Strandbars für einen Drink mit Meerblick.

Natur pur: Cape Cod National Seashore und Dünen

Ein Ausflug in die Dünenlandschaft des Cape Cod National Seashore lohnt sich für Abenteurer. Seit 1946 bietet „Art’s Dune Tours” Geländewagentouren zu den historischen Dünenhütten an, in denen einst Künstler wie Tennessee Williams und Jack Kerouac gearbeitet haben.

Unterwegs können Wale und Robben beobachtet sowie essbare Pflanzen wie Hagebutten oder Strandpflaumen probiert werden.

Ein Juwel an der Ostküste

Provincetown ist eine perfekte Mischung aus Natur, Geschichte, Kunst, Kulinarik und weltoffenem Flair, weshalb es sich um ein Highlight für jeden Cape-Cod-Besuch handelt.

Veröffentlicht von

Mario

Hallo, mein Name ist Mario. Ich wohne in Minden (Nordrhein-Westfalen) und bin ein schwuler Reiseblogger. Mit dieser Seite möchte ich versuchen, das Reisen für LGBTQ+-Personen einfacher zu machen. Dazu stelle ich dir die besten Gay Hotels weltweit vor. Außerdem berichte ich im Blog von meinen eigenen Reiseerfahrungen und verrate dir hilfreiche Tipps zum Thema Gay-Reisen. Ich hoffe, meine Leser zu inspirieren, aufzuklären, Sicherheit zu fördern und mehr queere Menschen zum Reisen zu bewegen! Suchst du nach einer Unterkunft oder Aktivitäten für deine nächste Gayreise? Schaue dir doch mal meine Top-Reisetipps für Gays über die Navigation rechts oben (Desktop-Version) an.

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